Ungebremst voraus!
An auflaufgebremsten Anhängern werden in der Regel Trommelbremsen verwendet, welche fest mit dem Rad verbunden sind. Wird die Bremse eines Zugfahrzeuges betätigt, so läuft der Anhänger aufgrund der Massenträgheit zunächst auf das Zugfahrzeug auf. Über einen Bowdenzug wird je nach Auflaufweg des Anhängers ein Radbremszylinder betätigt, welcher die Bremsbacken (Bremsbelag und Belagträger) gegen die Bremstrommel presst. Durch die dadurch entstehende Reibung wird der Anhänger entsprechend verzögert.
Das nachfolgende Foto zeigt die Bremsbeläge und die Belagträger der Trommelbremse eines zur Hauptuntersuchung vorgestellten auflaufgebremsten Anhängers. Bei der Bremsenprüfung konnten erhebliche Abweichungen zwischen der rechten und linken Bremskraft einer Achse festgestellt werden, wodurch gleichzeitig die Mindestabbremsung nicht erreicht wurde. Die rechts/links-Abweichung betrug über 80%, zulässig sind lediglich maximal 25% zwischen rechter und linker Bremskraft einer Achse.
Während der Fehlerdiagnose in einer Fachwerkstatt, nach der Hauptuntersuchung, konnte festgestellt werden, dass sich in der rechten Trommelbremse einer der Bremsbeläge von dem Bremsbelagträger gelöst hat. Bei jedem Bremsvorgang verrutschte der Bremsbelag entsprechend und konnte keine ausreichenden Bremskräfte aufbringen, was sich sowohl negativ auf das Fahr- als auch das Bremsverhalten auswirken kann. Bei sich sehr stark unterscheidenden Bremskräften von links zu rechts ist nicht auszuschließen, dass der Anhänger bei einem Bremsvorgang ins Schleudern gerät oder die Fahrstabilität negativ beeinflusst wird, wodurch von einer erheblichen Verkehrsgefährdung auszugehen ist.